GEOS-InfoBase-Forum

Zitat von »MeyerK«

Hier wird das Okay Image Format gefeiert... und ääähhhheemmmm räusper..... auch NETPBM.... Ich sage es ja nur!

Zitat von »MeyerK«

Natürlich!
Wie ware es zum Beispiel mit NETPBM?

Tja, ein Farbfeld reicht wohl nicht. Wie meine Oma seligen Gedenkens zu sagen pflegte: „Zwölf Sorten Kuchen hatte ich im Laden. Und weil die dreizehnte fehlte, liefen mir die Leute davon.“

Gegen die netpbm-Formate hege ich ja eine neutrale Skepsis. Einfach uralt, periphere Spartenformate und dann noch in Ascii! Die Parserei steckt mir noch bis heute von XBM und Sun Icon in den Fingerknochen.

Seit jüngerer Zeit gibt es jedoch einen neuen Abkömmling: PAM! Dieser bildet eine allgemeine Möglichkeit, Array-Daten zu speichern, und umfaßt die drei alten Formate PBM, PGM und PPM (für Schwarz-Weiß-, Grau- und Farbbilder). Könnte dieses Format der Versöhnungskuchen, die Kompromißtorte, der Keks 12,5 sein? Ich probierte es:

• Das PAM-Format kommt interessanterweise zwittrig daher: der Dateikopf ist im Ascii-Format, die nachfolgenden Bilddaten liegen binär vor.
  (Irgendwann glaubt man, alles gesehen zu haben, aber jedes Format bietet dann doch mindestens eine kleine Überraschung an!)
  
• Ungewöhnlich auch, daß Schwarz-Weiß-Daten nicht mit einem Bit, sondern mit einem Byte pro Pixel gespeichert werden! 87,5-fache Verschwendung, aber leichter zu handhaben.
  
• Lange würfelte ich nach einem Kompromiß. Als die Würfel sphärisch abgeschliffen waren, faßte ich den spontanen Entschluß: Aus der ganzen netpbm-Familie implementiere ich das PAM-Format zum Speichern von Bildern! Und so geschah es.
  
• Als Zusatzaufgabe wählte ich dieses Mal die Farbräume. Der zugehörige Wikipedia-Artikel informierte mich, daß die Bilddaten oftmals in sRGB oder Rec. 709 statt in linearem RGB gespeichert werden. Also implementierte ich diese Umrechnungsmethoden und man kann sie nun wählen. Als Hilfe füge ich die Info über den verwendeten Farbraum als Kommentar in den Datei-Header ein. (Darüber stolpert dann gleich der Bildbetrachter XnView, der wohl die Formatbeschreibung nicht aufmerksam genug gelesen hat.)
  

Wird dieses leckere PAM-Gebäck all die Hungrigen sättigen und glückselig werden lassen? Dafür soll Johannes den Keks brechen.

Nachdem ich mich nun mit einem großen PAM in die netpbm-Familie eingeschlichen hatte, schaute ich mich heute noch ein bißchen um. Und begann zu staunen, denn diese Formate werden zum Beispiel von Mathematica unterstützt und mein PhotoShop liest und schreibt auch heute noch Schwarz-Weiß-Bilder im PBM-Format. Da schien die Sonne nun viel milder auf diese archaisch-liebliche Familie und ich beschloß, mich dem kleinsten der drei Gestirne näher zu widmen. Et voilà – das Programm Bildinfos speichert jetzt Schwarz-Weiß-Bilder auch im Format Portable Bit Map! Dabei stehen sogar beide Versionen, ASCII und binär, zur Auswahl. Auch wenn die ASCII-Variante nicht ganz ideal von mir umgesetzt wurde (siehe Zeilenumbrüche).

Da ich jetzt gerade Schwarz-Weiß-Bilder nach ASCII exportiert habe, überlege ich, einen Export nach XBM oder Sun Icon hinzuzufügen. Das sind auch Textdateien und zwar C-Code. Wäre auch wieder etwas zum Lernen. Konstantin, hattest Du nicht eventuellen Bedarf, Bilder nach GOC-Code zu wandeln? Ist das noch aktuell? Es würde in die Reihe passen.

Noch eine betrübliche Nachricht: Mal sehen, wie, ob und wann es weitergeht, denn beim Kompilieren erhalte ich nun fast immer die Meldung, daß keine System-Handles mehr frei seien. Wird vielleicht doch Zeit, weiteren Code in Libraries auszulagern? Auch wenn ich immer versuche, die Funktionen auslagerungsreif zu entwerfen, werden mich noch genügend Fußangeln zum Stolpern bringen. Und nach der Auslagerung wird die Programmierung komplizierter werden, da der Code dann auf verschiedene Projekte verteilt ist und in Libraries nicht debuggt werden kann.

Heute kleine Brötchen. Die Krümel aus der leergeputzten Weihnachtskeksdose. Das Programm Bildinfos besinnt sich auf seinen Namen, schwört erstmal allen exaltierten Aktivitäten, wie Bildimporten und -exporten, ab.
Von den beiden Photoshop-Formaten PSD und PSB vermag es nun die Infos (Breite, Höhe, Farbtiefe usw.) einzulesen und anzeigen.
Nebenbei kam zum Vorscheine, daß

• die Systematik der Angaben zu Farbmodell, Farbanzahl, -tiefe usw. endlich mal überarbeitet werden muß. Ist noch nicht durchdacht genug, sondern inkonsistent, widersprüchlich und unzureichend.
  
• bei diesen großen Bilddateien Geos an eine Mauer prallt. An die Vier-Byte-Mauer. Dateien, die über 4,3 GB groß sind, können nicht mehr eingelesen werden.
  

PS: Während PSD das normale Photoshop Document darstellt, geht PSB einige Schritte weiter und nennt sich Photoshop Big. Als Verfechter des Mottos nomen est omen sprengt PSB dann auch die läppische Hürde von 30.000 Pixeln pro Bildseite, mit denen PSD hausieren geht, und bietet dem geneigten Fotokünster exorbitante 300.000 an! Dann also schnell zu Weihnachten noch ein dickes Makroobjektiv wünschen!

Um zur Steigerung der Vorfreude auf das geliebte Kofferpacken für die morgige Reise noch etwas hinauszuzögern, suchte ich fast schon verzweifelt nach einen Fingerübung. Und fand sie auch beim Photoshop-Format! Dieses darzustellen, ist nicht realistisch, aber die Farbpalette, wenn es sie denn gibt, zu zeigen, das sollte doch möglich sein. Und es war möglich .

PS: Dieses dekorative Stück ist übrigens die Farbpalette des alten MacOS. Geht doch fast schon als abstrakte Kunst durch, oder?

Als ich mich mit dem Einlesen des Photoshop-Formats auf die Programmanfänge in grauer Vorzeit besann, wo es nur um das Dechiffrieren der grundlegenden Bildinformationen und noch nicht um die Bildanzeige ging, blitzte zwischen dem Permanentfeuerwerk der Kreativsynapsen eine markante Lichtspur auf, der es gelang, sich dem Charybdis-artigen Strudel des Vergessens zu entziehen und die ihr eigene Idee den Dendriten einzuschreiben, wobei sie sich zu einer stabilen Gedankenkugel formte, die ihre Botschaft in umgebende Welt hinauspulsierte: Auch wenn die neuen Graphikformate, wie HEIF und AVIF, verdammt kompliziert sind, so sollte sich doch bestimmt auf halbwegs zugängliche Weise die Bildgröße auslesen lassen!
Zum Testobjekt erkor ich das WebP-Format:

• Das Format umfaßt Einzelbilder sowie Animationen und basiert auf dem Video-Format VP8. Der Grundstruktur basiert auf dem von Wave-Dateien bekannten Riff-Format, das wiederum vom IFF des Amiga abstammt.
  
• Drei Unterformate wurden entwickelt:
  
  • Einfache, verlustbehaftete Variante („VP8 “): Der erste Versuch, konnte noch nicht sehr viel. Die Videoherkunft sieht man am Farbraum Y'CbCr.
    
  • Einfache, verlustfreie Variante („VP8L“): Versteht sich auch mit Transparenzen.
    
  • Erweiterte Variante („VP8X“): Kann auch zusätzliche Daten, wie ICC-Farbprofil, XMP- und Exif-Metadaten, enthalten.
    
  
  
• Die drei Varianten wollen alle extra behandelt werden, da sich ihr Formataufbau teils deutlich unterscheidet.
  
• Der gesamte Formataufbau ist bit-stream-orientiert, so daß oft die interessanten Bits aus mehreren Bytes zusammengepuzzelt werden müssen.
  
• Bei den zwei einfachen Formaten stehen für die Bildbreite und -höhe originellerweise je 14 Bit (aka 16.384 Pixel) zur Verfügung. Dabei werden die Bytes von links nach rechts eingelesen, die Bits je Byte aber von rechts nach links.
  

Resumée: Vom WebP-Format lassen sich jetzt die Bildinfos anzeigen, aber nicht das Bild selber.

So, ich hoffe, Eure abgekauten Fingernägel wachsen alle wieder nach, denn nun kommen wieder neue Nachrichten!
Während der Jahreswechseltage war ich nicht untätig, habe aber eher kleine Löcher verkleidet und lose Enden verknüpft, als einen neuen Wintergarten angebaut:

• Polierarbeiten, z.B. kommen Erfolgsmeldungen nur, wenn die Bilderstellung vom Nutzer nicht abgebrochen wurde.
  
• Es gibt einen neuen Optionsdialog mit einigen allgemeinen Einstellungen zum Speichern von Bildern. Zum Angucken recht minimal, die dafür notwendigen internen Arbeiten waren aufwendiger. Die formatspezifischen Optionen werden weiterhin beim Speichern direkt abgefragt.
  
• Die Lösung des Problems mit Bildern mit der Geos-Systemfarbpalette auf alle betroffenen Stellen, z.B. Speichern als Dune HD Skin, farbfeld und PAM, übertragen.
  
• Da für das Format farbfeld der Farbraum sRGB empfohlen wird, kann beim Speichern nun der Farbraum umgerechnet werden.
  
• Die Erkennung von Grautonbildern für das Speichern als PAM verbessert.
  
• Fehler behoben: Bei der Anzeige von Farbpaletten als 24-Bit-Graphik wurde nie der optionale weiße, sondern immer der schwarze Rahmen gezeichnet.
  
• Verbesserung: Die Farbe der Rahmen bei Farbpalettenanzeigen kann nun frei gewählt werden. Damit sind auch endlich solche marsianisch inspirierten Darstellungen wie im Beispiel möglich! Denn Geos soll nicht nur international, sondern auch interplanetarisch erfolgreich werden!
  
  Exkurs: Bei der Darstellung mit 24 Bit Farbtiefe kann die ausgesuchte Rahmenfarbe immer eingesetzt werden. Aber bei 8 Bit können nur die Farben der Farbpalette (was gleichzeitig die Farben der dargestellten Farbpalette sind) verwendet werden. Falls die Wunschfarbe gerade nicht in der Farbpalette enthalten ist, wird eine Farbe aus der Farbpalette ausgesucht, die möglichst nah an der Wunschfarbe liegt. Das muß nicht zwangsläufig heißen, daß die gewählte Farbe ähnlich aussieht! Das liegt zum einen an den jeweils vorhandenen Palettenfarben (falls es da z.B. nur Rottöne gibt, aber Grün gewünscht wurde, dann geht das halt nicht) und zum anderen an der Schwierigkeit, eine Farbe mit einem für das menschliche Auge ähnlichem Farbton zu ermitteln. Das ist a) allgemein schwierig (Dabei wurden in Arbeitsgruppensitzungen schon viele Tonnen Kekse vernichtet!) und b) im RGB-Farbraum nicht gut möglich – da soll etwa Lab geeigneter sein. Als praktikabelste Lösung für den RGB-Farbraum entpuppte sich dann auch die naheliegendste: der gute alte Pythagoras in 3D. Es wird der Abstand der Palettenfarben zur Wunschfarbe mit d^2 = r^2 + g^2 + b^2 berechnet. Wer am nächsten dran ist, gewinnt.
  

Noch im alten Jahr stolperte ich nicht nur über Bratenreste, sondern auch über PostScript. Diese ist nicht nur eine Seitenbeschreibungssprache wie das nachfolgende PDF, sondern zugleich auch eine Programmiersprache. Dabei ist sie Turing-vollständig, so daß sich Geos statt in Assembler auch in PostScript umsetzen ließe!

Ich überlegte, ob sich damit nicht auch Bilder speichern ließen. Einige Recherchen und Experimente später konnte Bildinfos tatsächlich 1-Bit-Bilder im PostScript-Format ausgeben! Der Erfolg beflügelte weitere Träume, so daß ich mir ein Buch zur Unterstützung bestellte, daß mir heute überreicht wurde. Da könnte also noch mehr kommen ! Bleibt dran!

PS: Das die Wahrheit der verfaßten Worte bezeugende Beispiel mußte ich als zip-Datei verpacken, da es sonst nicht akzeptiert wurde.
Probiert doch mal bitte aus, ob die PS-Datei auch auf Euren Systemen angezeigt werden kann.

Linux ist dabei . Danke!

Hier ist ja richtig was los !

Jetzt eine ganz peinliche Frage: Wo seht Ihr da Unterschiede? Mir fällt nur die unterschiedliche Größe auf.

Keine Transparenz. Ist im Originalbild nicht vorhanden und die PostScript-Umsetzung ist ganz grundlegend: nur Befehle der Version 1 von 1985. Dargestellt wird ein Bild 320 x 200 mit 1 Bit Farbtiefe.