Casio Z-7000 Zoomer
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Jahrelang hatte ich den Zoomer total übersehen. Erst durch einen Forums-Beitrag von Johannes ist mir klar geworden, dass auf dem Zoomer PC/GEOS 2 läuft und dass sich z.B. mittels serieller Verbindung und dem GeoManager problemlos Dateien zwischen PC und Zoomer austauschen / bearbeiten lassen.

Im Vergleich zum Omnigo 100 gefällt mit der Zoomer, u.a. wegen des größeren Displays und dem Verhältnis von Displaygröße zur Gehäusegröße besser.

Die Datenformate sind zwar nicht alle kompatibel (was ich gehofft hatte), aber einige wichtige PC/GEOS-Programme funktionieren auch auf dem Zoomer und alle Zoomer-Programme laufen auf dem PC.

Zoomer

Leider wird der Zoomer schon seit vielen Jahre (1994/95 ?) nicht mehr produziert, sodass es nicht ganz einfach ist, an ein Gerät zu kommen.

Im Internet sind viele Seiten zum Zoomer bereits verschwunden, Informationen sind kaum noch zu finden.
 

Einige technische Daten

  • Speicher: 4 MB ROM / 1 MB RAM, davon ca. 344 Kb als Laufwerk B verwendbar
  • Betriebssystem: DOS / GEOS 2.x
  • Display: 320 x 256 Pixel
  • Batterien: 3 Stck. AA / Sicherungsbatterien: 2 Stck. CR-2032
  • Schnittstellen/Anschlüsse: Seriell RS-232c 10-polig / Infrarot / 1 PCMCIA-Steckplatz / Ohrhörer / Netzteil 4,5V ?
  • Maße: 176,2 x 107,6 x 26 mm
  • Gewicht: ca. 430 g incl. Batterien
 

Allgemeines

Der Prozessor könnte gerne etwas schneller und der Arbeitsspeicher etwas größer sein, aber es lässt sich damit arbeiten. Da man die Hardware vermutlich nicht tunen kann, bleibt nur die Möglichkeit, das enthaltene PC/GEOS ein bisschen zu optimieren.

Sehr gut gefällt mir das große Display. Es ist zwar nicht hochwertig entspiegelt, doch wenn das Licht halbwegs von vorne drauf scheint und dank der Einstellmöglichkeit des Bildkontrastes per Drehrad, ist es gut lesbar. Das Gehäuse des Zoomers macht einen sehr stabilen Eindruck und die Batterien halten wesentlich länger als beim Omnigo.
 

Tipps

Co-Autor dieses Bereiches ist Johannes M.

Datentransfer

Wie meistens führen mehrere Wege zum Ziel. Grundsätzlich möglich ist der Datentransfer von / zum Zoomer direkt per seriellem Kabel, per Infrarot-Verbindung zu einem anderen Zoomer oder indirekt per Speicherkarten, die am PC / Notebook im PCMCIA-Slot gelesen / beschrieben werden.


Serielles Kabel - Falls ein serielles Kabel für den Zoomer vorhanden ist, können problemlos Daten / Programme zwischen PC und Zoomer hin und her kopiert werden. In PC/GEOS wird dazu der GeoManager gestartet und der Knopf  Knopf  'File Transfer' gedrückt. Im Zoomer wird der FileManager aufgerufen. Anschließend im Menü 'Connect' den Eintrag 'File Linking' auswählen. Die Übertragungsrate muss vorher in beiden Geräten auf die gleiche Geschwindigkeit eingestellt sein. Maximal möglich sind 9600 Baud. Die Einstellung erfolgt in den 'Preferences'. (unter NewDeal Office 2000 hatte ich immer Verbindungsabbrüche).

 
Der folgende Bericht stammt von AlexZop

Kleiner Vergleich Zoomer vs. Omnigo100

Der große Vorteil des Zoomers gegenüber dem Omnigo100 ist seine enorme Ausstattung an Druckertreibern. Beinahe alle Druckertreiber des Geoworks Ensemble 2 (bzw. NewDeal Office 3) sind integriert. Sogar PCL4 Farbtreiber sind dabei.

Der Omnigo100 hat hier nur wenig zu bieten. Ganze 5 Druckertreiber:
  • HP LaserJet
  • HP Deskjet
  • Epson 24-Nadel
  • IBM Proprinter 24-Nadel
  • Canon Bubble-Jet
Der zweite große Vorteil ist der große Bildschirm des Zoomers, obwohl das Gerät nur wenig größer als der OmniGo100 ist. Der Omnigo100 ist ein wenig kleiner und leichter, hat aber einen nur halb so großen Bildschirm, welcher die Größe des Gehäuses nicht ausnutzt.

Für Freunde der Motif GUI ist es ein Vorteil, dass die Oberfläche des Zoomers in weiten Teilen dieser entspricht, während beim OmniGO eine spezielle UI zum Einsatz kam, welche eher dem späteren GEOS-SC gleicht, als dem PC/GEOS. Das Direktstarten der Applikationen geschieht wie beim Omnigo100 mit einer Technik, wie wenn Sie auf Funktionstasten gelegt wurden, die auf den Touchscreen gelegt wurden.
Cool aber ungenutzt ist am Zoomer die 'Eignung' als UrGameBoy auf DOS-Basis. Er bietet ein Gamepad mit zwei 'Funktions- bzw. Ballerknöpfe' und einem Richtungskreuz. Ausserdem hat der Zoomer eine eingebaute 'Soundkarte' mit Lautsprecher und Kopfhöreranschluss. Der Zoomer kann WAV Sounds, Musik und Sprache abspielen. Leider ist mir kein Spiel bekannt, welches diese Möglichkeiten wirklich nutzt. (Tetris wäre eine gute Möglichkeit). Mit dem nötigen Steuerprogramm und in kurze Teile gestückelte WAV Daten, könnte man für den Zoomer so etwas wie ein 'Hörbuch auf PCMCIA RAM-Karte' austüfteln.

Der OmniGo hat keinen Sound, und keine Gametasten. Dafür hat er eine echte PC Tastatur, wesentlich mehr und bessere Applikationen, welche genauso wenig PC/GEOS datenkompatibel sind, wie die des Zoomers.
 

Die unterschiedlichen Zoomer-Versionen

  • Casio Z, Personal Information Processor XL-7000 - MULTILINGUAL = PIP (nicht PDA). Verschiedene Sprachen und Tastaturbelegungen, kann also vollständig auf Deutsch betrieben werden. Sein Startbildschirm zeigt einen Stift, der eine Erdkugel gezeichnet hat.

  • Casio Z, Personal Digital Assistant Z-7000 - PDA (nicht PIP). Englischsprachiges Gerät. Zumindest Zeit-, Währungs- und Masseinheiten können eingedeutscht werden. Startbild zeigt den Text: "Congratulation!"
  • Tandy, Z*PDA Zoomer - Made by Radio Shack. Der sich wirklich 'Zoomer' nennt.
  • Radio Shack, Z*PDA "Zoomer II - Habe davon ein Bild im Internet gesehen. Das Gerät soll doppelt so schnell sein! Auf der Vorderseite steht 'Radio Shack' statt 'Tandy'.

Zoomer-Tastatur / Bildschirmumschaltung

Der große Nachteil des Zoomers ist neben seiner extremen Langsamkeit beim eintippen, das zu klein dargestellte Floating Keybord, welches noch dazu stets an der selben Stelle erscheint, wodurch mit der Zeit dort der Touchscreen Schaden nehmen kann.

Wer Spass am basteln hat und das nötige Talent mitbringt, kann die Tastatur eines OmniGo mit dem Zoomer koppeln.

Dazu nehme man einen Omnigo, öffne ihn und verbinde seine Tastaturlötpunkte mit den nicht verwendeten entsprechenden Lötstellen der Zoomer Hauptplatine. Dazwischen setze man für jedes Gerät einen kleinen Anschlussadapter und verbinde beide Geräte mit einem diesbezüglich ausgestatteten Mehraderkabel. Bei Bedarf baue man einen Mini-Taster oder Schiebeschalter in den Zoomer und einen in den Omnigo100. (Drücken des Tasters beim Zoomer bedeutet abklemmen der Zoomer-Bildschirmansteuerung und öffnen für den Omnigo. Drücken des Tasters beim Zoomer bedeutet, benutze eigenen Bildschirm, andere Stellung bedeutet, leite das Bild auf den Zoomer Bildschirm....) ;-)

Somit kann der Zoomer mit einer Minitastatur betrieben werden, wozu der Omnigo100 einfach umgeklappt wird. Ausserdem kann mit erhöhtem Bastelaufwand der Zoomer-Bildschirm für den Omnigo100 zweckentfremdet werden.

Alex

 
Der folgende Bericht stammt von Frank K.

'Als ich die Biographie von Jeff Hawkins, dem Gründer von Palm Computing gelesen habe, bin ich auf den Namen Geoworks in Verbindung mit dem Zoomer gestossen. Ist vielleicht für den einen oder anderen interessant...'

Palm hat überlebt, weil die Firma glücklicherweise erst als zweite auf den Markt kam, weil sie die Schwere der Fehler einsah und schlank genug war, noch mal ganz von vorn anzufangen, bevor das Geld verbraucht war. 'Mir ging es darum, möglichst viel Geld zusammenzutragen und es so langsam wie möglich auszugeben', sagt Dubinsky. 'Bei Apple hatte ich gesehen, dass zuviel Kapital einem erlaubt, Fehler zu machen.' Davon gab es genug - angefangen bei den Partnern. Tandy, Casio, America Online, Geoworks, große, etablierte Firmen kümmerten sich um Herstellung und Marketing. Aber schon von Anfang an lief es nicht richtig. 'In den Besprechungen saßen Vertreter von sechs verschiedenen Firmen am Tisch', erinnert sich Dubinsky. 'Wir verhandelten über jedes Detail.' Es war ein Aufbruch, gesteuert von einem Komitee - und das Debüt-Produkt zeigte, wie wenig dieses Komitee funktionierte.

Der Zoomer PDA sollte von Radio Shack, einer Tochter von Tandy, für 700 Dollar verkauft werden - viel zu teuer und viel zu groß für den Massenmarkt. Der Zoomer konnte viele Dinge, die meisten schlecht. Das Gerät hatte eine absurd kleine Tastatur, die Software für das Erkennen der Handschrift war zu einfach gestrickt.

Wie man aus einem Flop einen Erfolg macht

Ed Colligan, heute 37 (1998, M.Steuter), kam Juni 1993 als Marketing Manager an Bord, zur selben Zeit kündigte die Firma den Zoomer an. Colligan war ein Schnelldenker, ausgefuchst und kampflustig. Er könnte Eskimos Eis verkaufen. Aber den Zoomer konnte er nicht verkaufen. 'Das Ding war Mist', erinnert sich Colligan.

Zum Glück war der Zoomer nicht der größte Flop. Hawkins und Dubinsky waren zunächst entsetzt, als sie erfuhren, dass Apple den Newton im August 1993 in den Markt bringen würde - zwei Monate vor dem Zoomer.

Das war Palms Strategie: den Zoomer zuerst auf den Markt bringen und Aufsehen erregen - denn verbessern können wir ihn immer noch. Der Newton vermasselte dem Zoomer den Auftritt. Aber weil der Zoomer nach dem Newton in den Markt kam, ist dem Gerät die ganze Kritik erspart geblieben; es folgten all die anderen uninspirierten neuen Produkte von Hewlett-Packard, Sharp, GO Corporation und Toshiba. Der Zoomer wurde gar nicht wahrgenommen.

'Der ganze Markt war furchtbar', sagt Dubinsky. Ende 1994, so rechnet sie heute, hatten die großen Firmen und Investoren mehr als eine Milliarde Dollar im PDA-Markt verloren. Entweder verschwanden die Firmen von der Bildfläche wie GO Corporation, oder sie präsentierten störrisch neue Versionen wie Apple mit dem Newton.

Palm Computing ging einen anderen Weg. Sicher, die Firma hatte auch ein miserables Produkt auf den Markt gebracht. Aber dank Dubinskys Sparsamkeit war noch Geld in der Kasse. Im Frühling 1994 befragte Palm Computing die tapferen Kunden, die den Zoomer gekauft hatten, und die Ergebnisse dieser Marktforschung öffneten der Firma die Augen: Mehr als 90 Prozent aller Zoomer-Käufer besaßen auch einen PC; mehr als die Hälfte kaufte den Zoomer, weil es Extra-Software gab, um Daten zwischen PC und Zoomer auszutauschen. Die Kunden waren keine Heimanwender, sondern Geschäftsleute, die ihren PC nicht abschaffen, sondern ergänzen wollten. Der PDA sollte nicht mit dem PC konkurrieren, sondern Papier überflüssig machen.

Diese Erkenntnisse waren zu radikal für die Partner von Palm Computing: Die Allianz zerbrach. Jeff Hawkins ging seiner Wege. 'Jeff ging einen ganz anderen Weg', sagt Colligan, 'als er wiederkam, war es wie Moses, der die Steintafeln den Berg heruntertrug.' Anstelle der Zehn Gebote gab es allerdings zwei Grundsätze. Sie sind der Grund, warum der Palm Pilot so ein Erfolg wurde.

Frank
 

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