Fremdsprachliche Wörterbücher
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Der folgende Text wurde von Jörg P. zur Verfügung gestellt und ist schon älter. Inhaltlich sollte er jedoch weiterhin zutreffend sein. / Mütze.
 
Mit eines der größten Probleme für den europäischen PC/GEOS-Nutzer sind die fehlenden Wörterbücher. Denn die deutsche Version enthält nur ein deutsches Wörterbuch, die französische nur ein französisches usw. Dieses mag zwar auf den ersten Blick durchaus ausreichend erscheinen, ist es aber nicht. Schon für schulische Zwecke benötigt man mindestens eine fremdsprachliche Korrekturhilfe. Für eMails, die aus PC/GEOS heraus abgeschickt werden können, drängt sich der Wunsch nach weiteren Wörterbüchern förmlich auf. Und die europäische Union erfordert über kurz oder lang auch in vielen Berufen Fremdsprachenkenntnisse, für die eine Computerunterstützung wünschenswert wäre.

Nun sitzt der 'arme' PC/GEOS-Nutzer mit seinem einen Wörterbuch da und schaut neidisch auf die Windowsprogramme, die meistens standardmäßig mit Rechtschreibkorrekturen bis zum Abwinken ausgestattet sind, wie z.B. Adobe Pagemaker, das über 20 Sprachen unterstützt, sogar Katalanisch und Baskisch! Sogar Corel Draw 4.0 und Corel Print House 1.1, also Programme, die man kostenlos auf der 'Big CD' zu den meisten HP-Tintenpatronen dazubekommt, beinhalten sechs oder mehr Wörterbücher.

So kam es, dass ich mich schon vor einiger Zeit mit diesem Problem genauer befaßte. Das Ergebnis war überraschend, denn es zeigte sich, dass man die Wörterbücher von anderen Programmen einfach in PC/GEOS benutzen kann! Dieses verwundert um so mehr, da mir verschiedene PC/GEOS-User erklärten, dass sie mehrere Briefe an digitOstermann / Heureka geschickt und unzählige Telefonate geführt hätten, nur um zu hören, dass es generell nicht ginge und dass digitOstermann trotzdem 'vielleicht' nächstes Jahr auch ein französisches Wörterbuch anbieten würde.

Aber genug der Vorrede: Es gibt im PC-Bereich unter DOS, Windows und OS/2 nur drei Möglichkeiten für eine Rechtschreibkorrektur:

  1. die von Houghton Mifflin (z.B. in MS-Office, MS-Word, ab den Windows 3.x-Versionen; in Lotus 1-2-3; in StarOffice ab V3.0; in Corel Draw ab V3.0; in allen PC/GEOS-Versionen;),

  2. die von Xerox (im Zoomer und in allen Programmen, die von einem geringen vorhandenen Speicherplatz ausgehen) (was vom HP-Omnigo 100/120 benutzt wird, weiß ich übrigens nicht),

  3. die hauseigenen Varianten (z.B. in den DOS-Versionen von MS-Word; heute benutzt praktisch nur noch Adobe ein hauseigenes Format).

Wie man sieht, sind nur die ersten beiden Varianten interessant, und die von Xerox auch nur mäßig, da sie unter PC/GEOS nur auf dem Zoomer vorkommt und dort auch nicht in GeoWrite/NewWrite eingebettet ist, sondern nur als eigene Applikation vorliegt. Immerhin würde sie z.Zt. die einzige Möglichkeit bieten, unter PC/GEOS einen deutschen Thesaurus, also ein Synonym-Wörterbuch, zu nutzen. Dazu müßte man sich aber einige Dateien vom Zoomer in sein PC/GEOS kopieren, was mit ziemlicher Sicherheit ein Verstoß gegen das Copyright wäre, das bei einigen Dateien bei Geoworks, bei anderen bei Palm Computing bzw. bei Xerox liegt. Da Palm Computing aber die Unterstützung für den Zoomer komplett eingestellt hat, könnte es sogar sein, dass diese Programme mittlerweile Freeware sind. Genauere Auskünfte hierzu kann ich leider nicht geben.

Doch kommen wir jetzt zu den Houghton-Mifflin-Wörterbüchern. Sie bestehen (in der in PC/GEOS benutzten Variante) aus drei Teilen: der Rechtschreibhilfe, den Trennungsregeln und einem Synonym-Wörterbuch. Aber wie kommt man jetzt an diese Wörterbücher und wie setzt man sie unter PC/GEOS ein?

Beim Thesaurus ist diese Frage leicht beantwortet, da das von PC/GEOS (aber auch von Corel Draw 3.0 und 4.0) benutzte Format so alt ist, dass man dafür nur eine Version mit amerikanischem Englisch findet. Was PC/GEOS aus diesem Dilemma machen wird, ist noch unklar. Entweder stellt die Firma INSO, die mittlerweile Besitzerin von Houghton Mifflin ist, noch einmal neue Synonym-Wörterbücher in diesem alten Format her, oder aber PC/GEOS läßt dieses Feature bei der deutschsprachigen Version von PC/GEOS genauso weg wie weiland digitOstermann. Dass PC/GEOS genügend Zeit finden wird, um die System-Libraries an das neue Houghton-Mifflin-Format anzupassen, halte ich leider für sehr unwahrscheinlich.

Erfreulicher sieht es bei den Rechtschreibwörterbüchern und Trennungsregeln aus, da es sie in ausreichender Menge in verschiedenen Sprachen gibt. Aber auch hier hat sich das Rad der Zeit weitergedreht, so dass z.B. StarOffice ab der V3.0 eine Version benutzt, bei der beide Module zu einer Datei zusammengefaßt wurden. Daher kann man diese eine Datei unter PC/GEOS leider nur als Korrekturhilfe benutzen, an die Trennungsregeln kommt man nicht heran. Dadurch ergibt sich die Frage, ob z. B. die 'neue deutsche Falschschreibung' auch im alten Houghton-Mifflin-Format vorliegt. Auch die Holländer haben zwischendurch versucht, ihre Sprache zu reformieren, so dass dieses Problem nicht nur im deutschsprachigen Raum auftreten wird.

Doch bevor ich jetzt endlich zu dem Teil kommen werde, der erklären soll, wie man andere Wörterbücher unter GEOS benutzt, muß ich leider erst einmal eine Warnung zum Thema 'Copyright' loswerden:

In den Houghton-Mifflin-Dateien steht ein Satz, der besagt, dass man diese Dateien nur in lizensierten Programmen benutzen dürfe. Dieser Satz ist leider nicht eindeutig. Soll das jetzt heißen, dass ich unter PC/GEOS nur die Wörterbücher legal benutzen darf, die von anderen PC/GEOS-Versionen stammen oder die damals von CompuMate in Australien als Zusatz für PC/GEOS verkauft wurden? Oder handelt es sich bei der Lizensierung um eine einmalige Angelegenheit, bei der Geoworks bzw. PC/GEOS einmal für die generelle Benutzung von Houghton-Mifflin-Dateien bezahlt hat, so dass jeder Nutzer das Recht hat, alle Wörterbücher beliebig zu nutzen und zu kopieren?

Ich gehe im folgenden davon aus, dass man unter PC/GEOS auch die Wörterbücher von anderen Programmen, wie z.B. Corel Draw, benutzen darf, sofern man registrierter, legaler Nutzer von PC/GEOS und - in diesem Fall - Corel Draw ist. Diese 'Deutung' des Satzes 'ONLY USE WITH LICENSEE SOFTWARE' kann aber leider falsch sein! Sollte also jemand ganz sicher gehen wollen, möge er bitte seinen Anwalt aufsuchen, bevor er die folgenden Kniffe ausprobiert:

  • Zu den von CompuMate vertriebenen Wörterbüchern kann ich leider nichts sagen, eine Installationsanleitung wird wohl beiliegen oder aus den anderen Abschnitten klar werden. (Einige zusätzliche Hinweise finden sich im gleichnamigen Kapitel!)

  • Die Nutzung von Wörterbüchern aus anderssprachigen GEOS-Versionen ist relativ einfach: Man kopiere sich das Verzeichnis USERDATA\DICTS in das eigene - ohne dabei vorhandene Dateien zu überschreiben! (Einige zusätzliche Hinweise finden sich im gleichnamigen Kapitel!) ältere GEOS-Versionen 1.x beinhalten u.U. noch nicht die notwendigen GDI-Dateien. Diese muß man sich dann selber zusammenschustern, wie weiter unten beschrieben wird.

  • Aufwendiger gestaltet sich da schon die Suche nach 'verwertbaren' Wörterbüchern aus DOS-, Windows- oder OS/2-Programmen. Das erste Problem liegt in den Dateinamen der Wörterbücher. So heißt z. B. die Datei mit den holländischen Trennungsregeln in Corel Draw 4.0 'HDURS241.DAT' und in Corel Print House 1.1 'HDUTCH11.DAT' - und das trotz desselben Herstellers und desselben Herstellungsjahres! So wird man auch schnell feststellen, dass auch die Endung 'DAT' nicht fest vorgegeben ist. Bei einigen Programmen haben z.B. die Spell-Check-(Rechtschreibkorrektur)-Dateien die Endung 'SPL' und die Hyphenation-(Trennungsregeln)-Dateien die Endung 'HYP'. So muß man ganz schön suchen, um überhaupt die Wörterbücher zu finden, da diese meistens nicht in eigenen Verzeichnissen stehen.

Um deutsche Rechtschreibkorrek turdateien zu finden, sollte man sich z.B. alles anschauen, was '*.DAT', '*.SPL', '*.HYP', '*.GER', '*.DE', quot;*.GR' '*DE*.*', '*GR*.*', '*GERMAN*.*' oder '*DTSCH*.*' heißt. Um die Konfusion vollends zu machen, muß ich hier erwähnen, dass das 'Anschauen' wirklich 'mit einem Hex-Viewer betrachten' bedeutet. Hierzu nimmt am besten einen vom Norton-Commander o.ä., oder den 'Hex View' für PC/GEOS. Grund hierfür ist, dass man bei den meisten Programmen überhaupt nicht weiß, welche Rechtschreibkorrektur sie benutzen. Wenn man Glück hat, findet man zwar in der Anleitung einen Hinweis auf Houghton Mifflin bzw. neuerdings auf INSO, aber das hilft einem noch nicht viel weiter. So benutzen nämlich viele Programme, wie z.B. PC/GEOS, ein eigenes Format zum Speichern von Benutzerwörterbüchern. Und die Frage, ob nur die Trennungsregeln, oder auch das Rechtschreibwörterbuch von Houghton Mifflin bzw. INSO stammen, wird meistens auch nicht aus der Anleitung klar.

Also muß man in 'verdächtigen' Dateien nachschauen, ob sich gleich am Anfang ein 'COPYRIGHT (c) Houghton Mifflin' findet. Es muß übrigens immer 'Houghton Mifflin' da stehen. Sollte man schon nur noch 'INSO' finden, ist das Dateiformat auf alle Fälle zu neu und damit inkompatibel zu PC/GEOS. Immerhin findet man schon bei diesem ersten Blick heraus, um was für eine Art von Datei es sich handelt, weil dort z.B. etwas steht wie 'German Syllabilic Hyphenation' bei Trennungsregel-Dateien oder wie ein schlichtes 'German' bei normalen Wörterbüchern. Hat man so eine vermutlich brauchbare Houghton-Mifflin-Datei gefunden, kopiere man sie sich erst einmal in ein separates Verzeichnis und sucht weiter. In einigen Fällen, wie z.B. StarOffice ab V3.0, wird man feststellen, dass man scheinbar nur Rechtschreibkorrekturen findet - aber keine Trennungsregeln. Dieses liegt daran, dass in StarOffice beide Dateien zu einer 'verschmolzen' wurden. Man kann zwar das Ergebnis unter PC/GEOS noch zur Rechtschreibkorrektur benutzen, aber leider nicht mehr für die automatische Silbentrennung. Bei anderen Produkten findet man ebenfalls keine verwertbaren Trennungsregeln, da diese in nur für Windows nutzbaren DLL-Dateien versteckt sind. Und selbst wenn man 'alles' gefunden hat, was man suchte, gibt es noch zwei Probleme:

a) Das GDI-File, das man sich noch selber erstellen muß (s.u.)
b) Ist alles auch unter PC/GEOS nutzbar? Bislang liefen zwar eigentlich alle Dateien, die den erforderlichen Houghton-Mifflin-Anfang besitzen, Erik Wellner hat aber auch schon eine Ausnahme gefunden, nämlich 'Lotus Word Pro'. Da Erik sämtliche anderen Wörterbücher zum Laufen unter PC/GEOS bekommen hat, ist leider anzunehmen, dass der Fehler nicht bei ihm, sondern an Lotus liegt.

Zusätzliche Hinweise

Nachdem man neue Wörterbücher installiert hat und/oder GDI-Dateien hinzugefügt/geändert hat, muß PC/GEOS neu gestartet werden!

Wechselt man die Sprache über das 'Preferences'- bzw. 'Voreinstellungen'- Programm, werden die Trennungsregeln nicht mit geändert!!!!!!! Dieser Fehler ist zwar PC/GEOS bekannt, wurde aber - entgegen anderslautenden Zusagen - nicht schon in der 3.0-Beta geändert. Ebenso wurde auch NewWrite nicht so verändert, dass es die Einstellungen bzgl. der Anführungszeichen aus der GEOS.INI übernimmt, so dass man immer amerikanische Anführungszeichen erhält. Vielleicht sollten diese beiden Fehler doch noch mehrmals von anderen Nutzern 'beklagt' werden. Denn es geht ja wohl nicht, dass man diese Anführungszeichen-Einstellungen nur über ein DOS-Programm vornehmen kann. Und die Einstellung der Trennungsregeln per Hand in der GEOS.INI ist auch nicht sehr benutzerfreundlich, da man in die Zeile 'hyphenationLanguage = ' den Code der Sprache (s.u.) und in die Zeile 'hyphenationDictionary =' den eigentlichen Dateinamen einzutragen hat. (Diese Datei muss sich natürlich im Verzeichnis USERDATA\DICTS befinden.)

Sprachencodes
5 = Französisch
6 = Deutsch
7 = Schwedisch
8 = Spanisch
9 = Italienisch
10 = Dänisch
11 = Holländisch
12 = Portugiesisch
13 = Norwegisch
14 = Finnisch
15 = 'Swiss' !?
16 = Englisch

Anmerkungen

Die '15' sehr interessant, da Schweitzerdeutsch eigentlich als Dialekt definiert ist (s.u.) und da Italienisch und Französisch ebenfalls eigene Sprachencodes haben. Ob es sich hierbei dann um dreisprachige Module oder um Rhätoromanisch handelt, kann ich leider nicht sagen.

Wer diese Nummern vorgab, kann ich leider auch nicht sagen. Vermutlich hat Geoworks sie von Houghton Mifflin übernommen. Ob es daher auch Codes (und deshalb dann auch Wörterbücher) für Friesisch, Sorbisch, Plattdeutsch, Baskisch und andere fehlende Sprachen gibt/geben wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Dialektcodes:
Englisch:
32 English with British spellings using '-ize' suffix (e.g. 'behaviour', 'centre', and 'organize').
64 English with British spellings using '-ise' suffix (e.g. 'behaviour', 'centre', and 'organise').
128 English with standard American spellings (e.g. 'behavior', 'center', and 'organize')

Holländisch:
64 Voorkeurs- en niet voorkeursspelling (accepteert ook akademie, kursus), maar geen buro, kado of frikando
128 Voorkeursspelling (accepteert bijvoorbeeld alleen academie, cursus)

Französisch:
64 Accents auch auf Großbuchstaben (é, É, ...)
128 Accents nur auf Kleinbuchstaben (é, E, ...)

Deutsch:
64 Doppel-S (immer 'ss' statt 'ß') (<- Voreinstellung für die Schweiz)
128 Scharfes S (ß)

Norwegisch:
64 Nynorsk-Standard
128 Bokmal-Standard

Portugiesisch:
64 Brasilianisches Portugiesisch
128 Iberisches Portugiesisch

Nicht genannte Sprachen benötigen keine Angaben, da sie nur eine mögliche Schreibweise zulassen, die die Nummer 128 bekommt.

Dateinamen:
Diese Dateinamen gab Geoworks als Beispiele für Einträge in der GEOS.INI für die Rechtschreibkorrektur an. Die Dateinamen für die Trennungsregeln sind identisch, außer dass sie mit einem 'H' und nicht mit einem 'I' beginnen. (Das 'H' steht dabei vermutlich für 'Hyphenation', also Trennung.)

dictionary = IDNF9111.DAT ; Dänisch
dictionary = IENC9121.DAT ; Englisch
dictionary = IFRF9121.DAT ; Französisch
dictionary = IGRF9112.DAT ; Deutsch
dictionary = IITF9110.DAT ; Italienisch
dictionary = IPOF9110.DAT ; Portugiesisch
dictionary = ISPF9110.DAT ; Spanisch

GDI-Dateien:
Damit PC/GEOS mitbekommt, welche Sprachen wie verfügbar sind, hat Geoworks noch eine weitere Datei eingeführt, die ins Verzeichnis USERDATA\DICTS gehört, die GDI-Datei. Hierbei handelt es sich um eine DOS-Text-Datei, die sich aber an den ISO-Standard hält, wodurch die Sonderzeichen, Umlaute usw. unter DOS anders aussehen als unter GEOS. Der Hauptgrund zur Einführung dieser Datei war die (vollkommen richtige) Überlegung, dass spätere Versionen der Houghton-Mifflin-Rechtschreibdateien total andere, nicht vorhersagbare Namen erhalten können. Damit das zuständige 'Preferences' / 'Voreinstellungen'-Modul aber flexibel auf diese Änderungen reagieren kann, wurde diese Zusatzdatei notwendig, da es dem Nutzer nicht zuzumuten ist, diese Einträge jedesmal aus dem Kopf korrekt vorzunehmen.
Eine GDI-Datei besteht aus fünf Zeilen pro Sprachvariante:
<Name der Datei mit dem Rechtschreiblexikon>
<Kurzbeschreibung (irgendein Text)>
<Längere Beschreibung (irgendein Text)>
<Sprachcode (s. Tabelle)>
<Dialektcode (s. Tabelle)>
z.B. GERMAN.GDI:
IGRF9221.DAT
Deutsch mit scharfem s (ß)
Normale deutsche Schreibweise mit scharfem 's' (ß)
6
128
IGRF9221.DAT
Deutsch mit doppeltem s (ss)
Normale deutsche Schreibweise mit doppeltem 's' (ss)
6
64
Bei den GDI-Dateien stellen sich mir noch einige Fragen:
Soll man aus Kompatibilitätsgründen nur englische Dateinamen vergeben, also GERMAN.GDI statt DEUTSCH.GDI?

Versucht PC/GEOS doch, aus der GDI-Datei auch die richtigen Einträge für die Trennungsregeln-Zeilen in der GEOS.INI zusammenzubasteln? Schließlich enthält die GDI-Datei ja den Sprachencode, und bei den Beispielen von GEOS würde die Trennungsregel-Datei für IGRF9221.DAT ja HGRF9221.DAT heißen.

Kann man mehrere Sprachen in einem GDI-File mischen? PC/GEOS findet zwar automatisch meine drei Dateien namens ENGLISH.GDI, GERMAN.GDI und FRENCH.GDI. Da die GDI-Datei jedoch für jeden deutschen Dialekt die Information 'IGRF9221.DAT' enthält, könnte man aber rein theoretisch auch alles in einer GDI-Datei zusammenfassen.

GEOS-Produkte von Brother

Das GeoBook bedient sich - genauso wie Geoworks Ensemble und PC/GEOS Office - des Houghton-Mifflin-Standards. Da die Wörterbücher aber sehr schnell sehr groß werden (Benutzt man z.B. alle Wörterbücher aus Corel Draw 3.0 oder 4.0, benötigt man deutlich über 2 MB Speicherplatz!), wäre eine Auslagerung auf Disketten sinnvoll. Dieses sollte sogar problemlos gehen, wenn man die Dateien im Verzeichnis A:\GEOWORKS\USERDATA\DICTS ablegt. Das GEOS vom GeoBook bindet dieses Verzeichnis jedenfalls automatisch ein. Ob es aber in der Praxis Probleme gibt, wenn die Diskette sich gerade einmal nicht im Laufwerk befindet, kann ich leider nicht überprüfen.

Für die Brother-GEOS-Schreibmaschine (Codename 'Nike') und für das 'SuperPowerNote mit GEOS' (die genaue Produktbezeichnung habe ich leider vergessen) gilt dasselbe wie für das GeoBook: rein theoretisch sollte es genauso gehen, ob es tatsächlich klappt, weiß ich aber (wieder einmal) nicht.

Die "BIG CD'

Wie schon erwähnt, bekam man früher zu den meisten HP-Tintenpatronen kostenlos die 'BIG CD' dazu. Einige 'Vieldrucker' haben diese sogar schon doppelt und lassen beide CDs ungenutzt im Schrank liegen! Dabei birgt diese ungeahnte Schätze!
Um hier einmal eine Datei aus dem Corel-Draw-4.0-Verzeichnis zu zitieren: 'The '.dat' files are the spelling and hyphenation dictionaries for the various languages.
Hyphenation dictionaries
hdnry141.dat = Danish
hdurs241.dat = Dutch
hecrp301.dat = English Comprehensive
hfnry141.dat = Finnish
hfrrs241.dat = French (accented/unaccented)
hgrrs141.dat = German (Doppel/Scharfes)
hitrs141.dat = Italian Comprehensive
hsprs141.dat = Spanish Comprehensive
hswrs241.dat = Swedish Comprehensive
Spelling dictionaries
idnf9111.dat = Danish
iduf9121.dat = Dutch
ienm9150.dat = English Comprehensive
ifnf9110.dat = Finnish
ifrf9121.dat = French (accented/unaccented)
igrf9112.dat = German (Doppel/Scharfes)
iitf9110.dat = Italian Comprehensive
ispf9110.dat = Spanish Comprehensive
iswf9111.dat = Swedish Comprehensive
English Thesaurus files
COM_THES.DIS American English w/ definitions.

Zwar fehlen bei meiner CD die Dateien 'hecrp301.dat' und 'ienm9150.dat', aber da ich die englische PC/GEOS-Version besitze, kann ich getrost darauf verzichten. Problematischer sind hingegen die 'Hyphenation'-Dateien. Bei (meiner?) CD bestehen sie nämlich nur aus 0-Bytes und sind damit unbrauchbar. Von der deutschen Datei findet man zwar noch eine funktionierende Version in einem anderen Verzeichnis von Corel Draw, aber beim Rest war ich erst einmal aufgeschmissen. Bis ich in das Verzeichnis vom Programm 'Corel Print House 1.1' hineinschnupperte. Dort fanden sich nämlich nicht nur die fehlerhaften Dateien in einer funktionierenden Version unter anderen Namen, sondern auch alles, was man für portugiesische und französische Korrekturhilfen benötigt.

Ausblick

Die damalige Eigentümer verhandelten laut eigenen Angaben mit INSO. Ob es dabei um mehr Wörterbücher oder um die Benutzung neuerer Formate geht, ist mir leider nicht bekannt.

Sollte PC/GEOS Office wirklich hauptsächlich als 'Schulsoftware' vermarktet werden, muß PC/GEOS noch viel tun. Denn was ist in Deutschland mit den zweisprachigen Schulen, an denen anstelle von Deutsch Friesisch, Plattdeutsch oder Sorbisch unterrichtet wird? Oder wie soll eine Software im Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden, wenn schon die Sprachencodes für Lateinisch, Altgriechisch, Polnisch, Russisch, Tschechisch, Japanisch oder Türkisch fehlen? Selbst für den US-amerikanischen Markt muß sich PC/GEOS noch einiges einfallen lassen, da es den Indianern / Ureinwohnern jetzt seit einigen Jahren auch erlaubt ist, ihre Sprachen nicht nur zu sprechen, sondern auch an Schulen zu lehren und zu lernen. Dieses wäre sogar eine Nische mit einer möglichen Monopolstellung, da meines Wissens noch keine andere Softwarefirma auf diese Veränderung reagiert hat.

Das PC/GEOS 3.0, das auf dem GeoBook eingesetzt wird, soll laut gewöhnlich gut unterrichteten Quellen bereits auch eine Unterstützung des 16Bit-Unicodes bieten. Ob auch das GEOS 3.0 aus PC/GEOS Office 3.0 beta diese Feature bietet, ist z. Z. noch unerheblich, da es meines Wissens nur von der (nie öffentlich verkauften) japanischen 2.0-GEOS-Version her einen entsprechenden Zeichensatz und einige Anwendungen gibt. Trotzdem ist zu erwarten, dass mindestens Brother sich auf diesem Sektor einiges einfallen lassen muß, wenn das GeoBook auf den asiatischen Märkten Zuspruch finden soll. Auch hierzu fehlen noch - offiziell jedenfalls - die Sprachencodes, so dass man auf diesem Wege vielleicht auch noch eine Besserung der Wörterbuch-Situation erwarten kann.

Danksagungen

Dieser Artikel beruht nicht nur auf meinem über das Internet verbreiteten Artikel 'How to get more than one dictionary for your PC-GEOS 2.01?', sondern auch auf Informationen aus dem Geoworks-SDK, von der PC/GEOS-WWW-Seite und von mehreren GEOS-Nutzern, wie z.B. Eric J.J. van Horssen und Erik Wellner, die in unermüdlicher Kleinarbeit die Richtigkeit meiner Angaben überprüften und die Ergebnisse nicht für sich alleine behielten.

Jörg P.
 

Zum Anfang der Seite     Mit Edith zuletzt bearbeitet am 29.11.24 / Mütze